27 ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN

 

Camino de la Costa: ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN | Jakobsweg, Küstenweg

Etappe 27: ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN
Tag 27: 34 km, ca. 1.200 Höhenmeter. Über Mondoñedo und durch verlassene Dörfer.

Lourenzá 169 – Arroxo (Fonsagrada) 166 – Mondoñedo 160 – Gontán (Abadín) 145 – Abadín 144

Jakobsweg: Über die Berge nach Gontán

Camino del Norte Tag 27: 34 km, ca. 1.200 Höhenmeter. Über Mondoñedo und durch verlassene Dörfer.

27 ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN (Camino del Norte)

Christian auf der Etappe 27 ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN (Camino del Norte)

27 ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN (Camino del Norte)

Pilger auf der Etappe 27 ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN (Camino del Norte)

Die heutige Strecke ist eine gute Bergtour, die sich über 34 Kilometer (inkl. Umwegen wegen weg geschwemmtem Weg) erstreckt. Dabei ist die herrliche Landschaft so abwechslungsreich, dass ich die Höhenmeter nicht als Schufterei empfinde und nun geht es auch langsam aber sicher Santiago entgegen!

Gleich nach der Herberge empfängt mich ein Schild mit „Camino del Norte“. Und gleich geht es bergauf. Im leichten Nebel erleben Jean-Louis und ich einen sagenhaften Sonnenaufgang, der die ganze Landschaft in ein gelbliches Licht taucht. Die kühle Luft tut bergauf gut.

Zwei Stunden später hören wir dann unsere Schüler. Sie sind also noch da. Und sie haben dazu gelernt. Denn heute sind sie bereits deutlich leiser. Keiner mehr mit MP3-Player. In der wärmenden Morgensonne kommen wir durch verträumte Dörfer auf Waldpfaden.

Die Kulisse des Städtchens Mondoñedo, das nun vor uns liegt, ist atemberaubend schön. Ich stehe hier noch auf einem kleinen Bergrücken. Dann geht es etwa zwei Kilometer bergab und wieder etwas bergauf nach Mondoñedo. Das frühe Morgenlicht ist immer noch leicht orange und das Städtchen vor mir sieht toll aus.

Ein kleines schickes Städtchen, noch durch und durch verschlafen mit einer riesigen Kathedrale. Romanisch-Gotisch. Mit einer „neuen“ barocken Fassade. Hier will ich ein wenig verweilen. Gegenüber der Kathedrale nehmen Jean-Louis und ich einen Kaffe, denn heute früh ging es ohne sein geliebtes „petit déjeuner“ los. Auf der Toilette habe ich meine Wasservorräte aufgetankt, denn es geht jetzt gleich richtig bergauf.

Vor uns liegen nun 545 Höhenmeter „Landstraßen“- Pass. Landschaftlich außergewöhnlich schön. Und mit Landstraße sind lediglich die Überreste eines alten, kurvigen Sträßleins gemeint, auf der praktisch kein einziges Auto mehr fährt. Schon bald tauchen Jean-Louis und ich wieder in ein Almklima ein. Kühles Bergauf, aber doch gut machbar. Nur Wasser muss man auf dieser Etappe unbedingt dabei haben, denn es kommt hier die nächsten 16 Kilometer keine einzige Trinkmöglichkeit mehr. Dass muss man wirklich beachten.

27 ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN (Camino del Norte)

Pilgern im ersten Morgenlicht 27 ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN (Camino del Norte)

27 ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN (Camino del Norte)

Tolle Kulisse auf der Jakobswegetappe 27 ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN (Camino del Norte)

Alles hier herauf scheint wie ausgestorben zu sein.

Was wir jetzt sehen, ist romantisch. Nur mit den wenigen Einwohnern sprechen, das darf man nicht. Doch wir tun es. Und wir brechen damit ein Tabu: Das Gespräch über die verlassenen Dörfer. Hier, zwischen Mondoñedo und Lousada liegt eine der schönsten Landschaften, die man sich nur vorstellen kann. Doch alles ist Gott verlassen hier. Uralte Steindörfchen mit sagenhaften Häuschen sind verwaist. Warum nur?

Nach unserem Gespräch könnte man mutmaßen, dass diese idyllischen Immobilien von raffgierigen EU-Politikern und deren Mitwissern aufgekauft worden „sein könnten“. Natürlich nachdem die Einheimischen vertrieben worden waren. Wenn es sich denn so abgespielt hat. Man darf unterstellen, dass die Preise der leeren Dörfer und Häuser dann bei Null lagen. Und es darf unterstellt werden, dass mitwissende Lokalpolitiker das Verlassen dieser Orte aktiv mitbetrieben haben könnten. Man hört ja nur so.

Und es könnte so sein, dass die nicht freiwillig aufgegebenen Juwel-Grundstücke billigst von den Akteuren und deren Strohmänner selbst aufgekauft worden sein könnten. Rein zufällig soll dann just in dem Moment, wo der Besitz in fremde Hände gefallen war, oberhalb in den Bergen mit EU-Mitteln der Autobahnbau begonnen haben. Was für ein Zufall! Gerade weit genug weg, dass er nicht stört. Aber doch nahe genug, dass die Grundstücke nun schlagartig ein Vermögen wert sind.

Doch damit nicht genug. Die EU könnte sogar noch weiter gegangen sein, so groß waren offensichtlich die Interessen. Jetzt, wo fremde Eigentümer die Grundstücke besitzen, soll es nun äußerst spendable Förderprogramme zur „Restauration der alten Steinhäuser geben“, die ja den Besitzer gewechselt haben.

27 ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN (Camino del Norte)

Autobahnmauer mit Jakobsmuschel aus Beton 27 ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN (Camino del Norte)

27 ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN (Camino del Norte)

Camino de Santiago Wegweiser über eine Baustelle 27 ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN (Camino del Norte)

Gier frisst Hirn – auch in der Politik!

In Kurzform wurde womöglich die Landbevölkerung für dumm erklärt und vertrieben. Sodann hätten die Grundstücke für wenig Geld Ihre Eigentümer gewechselt. Und jetzt kommt der Geldsegen.

Pervers. So könnte also Geldvermehrung in der EU funktionieren. Natürlich unter neuen Landbesitzern.

Glaubt man den Gesprächen. Dieses Thema wäre ebenfalls ein eigenes Buch und eine Doktorarbeit wert (kein Plagiat). Hier könnte man endlos recherchieren. Und man würde fündig werden. Garantiert. Sicher nicht ganz gefahrlos. Die Namen, die nun in den Grundbuchämtern stehen, wären äußerst interessant. Ebenso wie die Kaufpreise und die Hintergründe des Immobilienerwerbs. Und natürlich die Rolle der EU.

Aber das war nur einmal so nebenbei reflektiert. Ich befinde mich ja gerade auf dem Jakobsweg. Warum aber zehn Kilometer weiter selbst die Abflussrinnen des neuen Wegs auf edelste Art und Weise gerade vor unseren Augen in edelstem Naturstein handgefliest werden, bleibt ein Rätsel. Die Arbeiter haben wir mit eigenen Augen gesehen, sie verstehen allerdings weder englisch, noch spanisch, noch französisch, italienisch oder sonst was. Und warum die Betonteile der Schallschutzanlagen eigens mit dem Relief riesiger Jakobsmuscheln gegossen wurden? Für diesen krassen Zynismus fällt uns ebenfalls nichts ein. Eine pompöse Edelautobahn im kitschigen Jakobslook. Finanziert: Von uns?

Die neue E70 führt 686 Kilometer durch Spanien. Seit hunderten Kilometern konnten wir immer wieder mit eigenen Augen sehen, wie feudal und verschwenderisch hier gebaut wird. Die teuersten und modernsten Tunnel. Und die prahlerischsten und bombastischsten Brückenkonstruktionen, die ich je gesehen habe.

27 ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN (Camino del Norte)

Peligro, Sprenungsarbeiten 27 ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN (Camino del Norte)

In die Landschaft gesprengt!

Eine Trasse, die protzig strotzend durch ein ganzes Land gesprengt wird, als koste es nichts. Hier in Deutschland können wir uns nicht einmal mehr das Ausbessern von Schlaglöchern leisten. Doch hier neben unseren Füßen bekommen wir dann doch einen sehr intensiven Eindruck, wohin unsere Gelder verschwinden. Und immer wieder führen uns prahlerische Subventionsschilder vor Augen, welche Summen hier und da von der EU ausgegeben wurden. Haarsträubend!

Wie gesagt, das ist alles eben nur eine persönliche Meinung. Jean-Louis sieht es aber ganz genauso.

Auch ganz ohne jede Subventionen erreichen wir dann Abadín auf 514 Metern über Null. Heute ist übrigens auch der erste Tag, an dem es nicht ein einziges Mal geregnet hat. Nachdem wir uns Santiago de Compostela schon bis auf etwa 150 Kilometer genähert haben, werden die Pilger ein wenig häufiger. Viele sind in Ribadeo gestartet. Aber „viel“ ist natürlich relativ. Man sieht halt hin und wieder einmal jemanden, während ich an den ersten Tagen oftmals niemanden gesehen habe.

Die spanische Schulgruppe haben wir heute ebenfalls wieder getroffen. Und sie verdienen nun irgendwie auch meinen Respekt. Der Grund, warum ich sie nie in Herbergen gesehen habe ist übrigens jetzt auch bekannt. Sie schlafen jede Nacht im Zeltlager, welches allerdings die Ehefrau und ein paar Begleiter per Auto transportieren. das ist aber ok und widerspricht überhaupt nicht meinem Pilgergedanken. Auch vor dem Lehrer, der hier ganz allein mit gut 30 Jugendlichen unterwegs ist ziehe ich meinen Hut!

27 ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN (Camino del Norte)

Christian in Mondonedo, 27 ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN (Camino del Norte)

Jakobsweg: Bedächtig geworden

Heute sind sie alle sehr ruhig und bedächtig. Sie laufen brav ihrem Lehrer hinterher. Die „Rangordnung“ zwischen Jungspund und Alphatier scheint nun wieder klar geregelt zu sein. Von Übermut keine Spur mehr. Und sie haben wohl alle Schmerzen, doch sie schreiten vorwärts. Immerhin haben sie ein Begleitfahrzeug dabei, für Getränke und Verpflegung. Bei einer solchen Gruppe auch verständlich.

Sie kennen Jean-Louis und mich ja nun schon alle und jubeln uns zu. Aus dem Begleitfahrzeug wollen sie uns Bananen, Brote und Wasser anbieten. Das aber verbietet uns dann doch unser Pilgerstolz. Schließlich schleppen wir unser Wasser selbst. Dennoch nehmen wir uns ein wenig Zeit zum Plaudern.

Meine Sonnenbrille, die ich heute zum zweiten Mal benutzen wollte, lag wohl Tage lang recht ungünstig im Rucksack. Zum Vorschein kommen nur noch die Einzelteile. Jean-Louis lacht!

Es geht aber auch ohne Sonnenbrille. Und noch etwas. Mein Vorhaben, den Kindern immer wieder Postkarten schreiben zu wollen, habe ich nun endgültig aufgegeben. Ich fühle mich als Pilger und nicht als Tourist.

Die neue Herberge in Abadín ist geräumig, sauber und mit fünf Euro auch günstig. Allerdings ist sie auch schon für etwas größere Pilgerströme ausgelegt. In dieser Nacht sind es so um die zwanzig Gleichgesinnte. Wobei gleichgesinnt dann doch eine recht großzügige Beschreibung ist. Viel zu unterschiedlich sind mittlerweile die Motive der einzelnen Pilger.

Da sind Ehepaare, die gemeinsam von Ribadeo aus den Jakobsweg machen möchten. Und gleich am ersten Tag stellen sie dann fest, dass sie sich nichts mehr zu sagen haben. Andere Paare scheinen sich jedoch plötzlich prächtig zu verstehen, so wie das lange nicht mehr der Fall war. Überhaupt scheinen die Kurzzeitpilger immer paarweise aufzutreten.

Dann stoßen wir auf Pilger, die jedes Jahr sieben Tage weiter gehen und im nächsten Jahr wieder an den neuen Ausgangspunkt zurückkehren. Und es gibt nun auch viele Mountainbike-Pilger, die eigentlich schon morgen in Santiago sein könnten.

Was es aber Gott sei Dank hier noch nicht gibt: Die Buspilger. Am Camino Francés setzen Kleinbusse diese Pilgerschaft regelrecht in Sichtweite einer Herberge ab. Hierhin tippeln sie dann teils in „Stöckelschuhen“ und lassen sich einen Pilgerstempel geben. Übernachten tun sie freilich im „all inklusive Hotel“. Dorthin geht es natürlich wieder per Bus.

Auch ein russisches Pärchen hat uns so zwei Tage lang „begleitet“. Ohne eigenes Gepäck, am Bauch einen eingeschweißten Lageplan, eine gelbe Trillerpfeife (?) und ein Navigationsgerät. Alle paar Kilometer gab es am Begleitfahrzeug Marschverpflegung bis hin zum Kaviar mit Sekt! Und wenn es einmal zu steil zum Gehen war, dann fuhren die beiden im allzeit bereiten Begleitfahrzeug winkend an uns vorbei. So dauerte es immer eine ganze Weile bis wir sie dann wieder überholen konnten.

In der Herberge sind die Neulinge noch recht nervös vor ihren weiteren Etappen. Viele nehmen sich auch viel zu viel vor. Etappen mit 40 Kilometern habe ich selbst nie geplant. Ich bin grundsätzlich immer so gegangen, wie ich mich gefühlt habe.

Die ersten Tage mussten sich erst einmal Muskeln, Sehnen und Gelenke an die Beanspruchung gewöhnen. Da sind Etappen zwischen 17 und 23 Kilometern voll auf ausreichend. Wenn sich mit der Zeit längere Etappen ergeben, dann braucht man genug Zeit für die Erholung. Zum Beispiel in Form einer kürzeren Wegstrecke am Folgetag. Klar, man plant mit den Herbergen. Aber nie so richtig. Eher sieht man sich im Pilgerführer mal kurz an, wo man heute überall bequem übernachten könnte. Alles andere wird sich dann schon zeigen.

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Ein Steinkreuz am Jakobsweg 27 ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN (Camino del Norte)

27 ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN (Camino del Norte)

Blumen am Jakobsweg 27 ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN (Camino del Norte)

27 ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN (Camino del Norte)

Christian auf der Etappe 27 ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN (Camino del Norte)

Wer den Jakobsweg etwas langsamer gehen möchte, kommt ebenso an.

Er braucht dann halt ein paar Tage länger. Und welche Rolle spielt es schon, ob man nach 30, 35 oder 40 Tagen in Santiago ankommt? Dann nämlich ist der Weg vorbei. Zumindest, wenn man in Santiago aufhören möchte. All das spielt keine Rolle. Der Weg selbst ist das Ziel. Er ist kein Wettbewerb. (Kleine Ausnahmen zum Spaß sind natürlich schon mal drin.)

Es ist jeden Tag schön, erschöpft und müde anzukommen. Aber eben nicht total ausgepowert und fertig. Oft habe ich mich am Anfang nach der Ankunft in einer Herberge erst einmal eine Stunde lang hingelegt. Nach dem Duschen. Schlafende Pilger um 17 Uhr sind keine Seltenheit.

Am wichtigsten war mir immer die Körperpflege am Ende des Tages. Füße massieren, mit Hirschtalk eincremen. Falls möglich, die Kleidung waschen und trocknen. Natürlich muss man sich daran gewöhnen, dass nichts so wirklich sauber ist. Und dass man eben auch schwitzt. Hier auf dem Küstenweg (inklusive Nordweg) habe ich aber manchmal sogar eine Waschmaschine vorgefunden. Waschbecken und warmes Wasser gab es auch fast immer. Kernseife ist optimal. Sie entfettet Haut und Kleidung nicht so radikal wie Duschshampoos und Waschmittel. Und sie lässt sich auch restlos wieder auswaschen. Das geht bei Shampoos nicht so ohne weiteres. Und das wiederum ist unlustig, wenn die Dusche ohne Vorwarnung nichts mehr hergibt.

27 ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN (Camino del Norte)

Precaution Paso de Peregrinos Schild

Profiausrüstung ist mir am Jakobsweg nicht abgegangen.

Beim nächsten Mal hätte ich von Anfang an richtige Schuhe. Gut. Und ich hätte eine Rucksackabdeckung, keinen Müllsack. Der allerdings hilft mir oft, ein Stück Brot oder einen Apfel zu bekommen. Geschenkt.

Auch würde ich wieder auf Stöcke und einen Schlafsack verzichten. Und ich würde mich jederzeit wieder für den kleinstmöglichen Rucksack entscheiden. Vielleicht mit ein paar Außentaschen mehr. Und ich würde wieder allein auf die Reise gehen, um zu sehen, was sich ergibt.

All das waren meine letzten Gedanken, bevor ich eingeschlafen bin. Äußerst glücklich und sehr zufrieden.


    Christian Seebauer am Jakobsweg

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Im leichten Nebel erleben Jean-Louis und ich einen sagenhaften Sonnenaufgang, der die ganze Landschaft in ein gelbliches Licht taucht. Die kühle Luft tut bergauf gut. Zwei Stunden später hören wir dann unsere Schüler. Sie sind also noch da. Und sie haben dazu gelernt. Denn heute sind sie bereits deutlich leiser. Keiner mehr mit MP3-Player. In der wärmenden Morgensonne kommen wir durch verträumte Dörfer auf Waldpfaden. Die Kulisse des Städtchens Mondoñedo, das nun vor uns liegt, ist atemberaubend schön. Ich stehe hier noch auf einem kleinen Bergrücken. Dann geht es etwa zwei Kilometer bergab und wieder etwas bergauf nach Mondoñedo. Das frühe Morgenlicht ist immer noch leicht orange und das Städtchen vor mir sieht toll aus. Ein kleines schickes Städtchen, noch durch und durch verschlafen mit einer riesigen Kathedrale. Romanisch-Gotisch. Mit einer „neuen“ barocken Fassade. Hier will ich ein wenig verweilen. Gegenüber der Kathedrale nehmen Jean-Louis und ich einen Kaffe, denn heute früh ging es ohne sein geliebtes „petit déjeuner“ los. Auf der Toilette habe ich meine Wasservorräte aufgetankt, denn es geht jetzt gleich richtig bergauf. Vor uns liegen nun 545 Höhenmeter „Landstraßen“- Pass. Landschaftlich außergewöhnlich schön. Und mit Landstraße sind lediglich die Überreste eines alten, kurvigen Sträßleins gemeint, auf der praktisch kein einziges Auto mehr fährt. Schon bald tauchen Jean-Louis und ich wieder in ein Almklima ein. Kühles Bergauf, aber doch gut machbar. Nur Wasser muss man auf dieser Etappe unbedingt dabei haben, denn es kommt hier die nächsten 16 Kilometer keine einzige Trinkmöglichkeit mehr. Dass muss man wirklich beachten. Alles hier herauf scheint wie ausgestorben zu sein. Was wir jetzt sehen, ist romantisch. Nur mit den wenigen Einwohnern sprechen, das darf man nicht. Doch wir tun es. Und wir brechen damit ein Tabu: Das Gespräch über die verlassenen Dörfer. Hier, zwischen Mondoñedo und Lousada liegt eine der schönsten Landschaften, die man sich nur vorstellen kann. Doch alles ist Gott verlassen hier. Uralte Steindörfchen mit sagenhaften Häuschen sind verwaist. Warum nur? Nach unserem Gespräch könnte man mutmaßen, dass diese idyllischen Immobilien von raffgierigen EU-Politikern und deren Mitwissern aufgekauft worden „sein könnten“. Natürlich nachdem die Einheimischen vertrieben worden waren. Wenn es sich denn so abgespielt hat. Man darf unterstellen, dass die Preise der leeren Dörfer und Häuser dann bei Null lagen. Und es darf unterstellt werden, dass mitwissende Lokalpolitiker das Verlassen dieser Orte aktiv mitbetrieben haben könnten. Man hört ja nur so. Und es könnte so sein, dass die nicht freiwillig aufgegebenen Juwel-Grundstücke billigst von den Akteuren und deren Strohmänner selbst aufgekauft worden sein könnten. Rein zufällig soll dann just in dem Moment, wo der Besitz in fremde Hände gefallen war, oberhalb in den Bergen mit EU-Mitteln der Autobahnbau begonnen haben. Was für ein Zufall! Gerade weit genug weg, dass er nicht stört. Aber doch nahe genug, dass die Grundstücke nun schlagartig ein Vermögen wert sind. Doch damit nicht genug. Die EU könnte sogar noch weiter gegangen sein, so groß waren offensichtlich die Interessen. Jetzt, wo fremde Eigentümer die Grundstücke besitzen, soll es nun äußerst spendable Förderprogramme zur „Restauration der alten Steinhäuser geben“, die ja den Besitzer gewechselt haben. Gier frisst Hirn – auch in der Politik! In Kurzform wurde womöglich die Landbevölkerung für dumm erklärt und vertrieben. Sodann hätten die Grundstücke für wenig Geld Ihre Eigentümer gewechselt. Und jetzt kommt der Geldsegen. Pervers. So könnte also Geldvermehrung in der EU funktionieren. Natürlich unter neuen Landbesitzern. Glaubt man den Gesprächen. Dieses Thema wäre ebenfalls ein eigenes Buch und eine Doktorarbeit wert (kein Plagiat). Hier könnte man endlos recherchieren. Und man würde fündig werden. Garantiert. Sicher nicht ganz gefahrlos. Die Namen, die nun in den Grundbuchämtern stehen, wären äußerst interessant. Ebenso wie die Kaufpreise und die Hintergründe des Immobilienerwerbs. Und natürlich die Rolle der EU. Aber das war nur einmal so nebenbei reflektiert. Ich befinde mich ja gerade auf dem Jakobsweg. Warum aber zehn Kilometer weiter selbst die Abflussrinnen des neuen Wegs auf edelste Art und Weise gerade vor unseren Augen in edelstem Naturstein handgefliest werden, bleibt ein Rätsel. Die Arbeiter haben wir mit eigenen Augen gesehen, sie verstehen allerdings weder englisch, noch spanisch, noch französisch, italienisch oder sonst was. Und warum die Betonteile der Schallschutzanlagen eigens mit dem Relief riesiger Jakobsmuscheln gegossen wurden? Für diesen krassen Zynismus fällt uns ebenfalls nichts ein. Eine pompöse Edelautobahn im kitschigen Jakobslook. Finanziert: Von uns? Die neue E70 führt 686 Kilometer durch Spanien. Seit hunderten Kilometern konnten wir immer wieder mit eigenen Augen sehen, wie feudal und verschwenderisch hier gebaut wird. Die teuersten und modernsten Tunnel. Und die prahlerischsten und bombastischsten Brückenkonstruktionen, die ich je gesehen habe. In die Landschaft gesprengt! Eine Trasse, die protzig strotzend durch ein ganzes Land gesprengt wird, als koste es nichts. Hier in Deutschland können wir uns nicht einmal mehr das Ausbessern von Schlaglöchern leisten. Doch hier neben unseren Füßen bekommen wir dann doch einen sehr intensiven Eindruck, wohin unsere Gelder verschwinden. Und immer wieder führen uns prahlerische Subventionsschilder vor Augen, welche Summen hier und da von der EU ausgegeben wurden. Haarsträubend! Wie gesagt, das ist alles eben nur eine persönliche Meinung. Jean-Louis sieht es aber ganz genauso. Auch ganz ohne jede Subventionen erreichen wir dann Abadín auf 514 Metern über Null. Heute ist übrigens auch der erste Tag, an dem es nicht ein einziges Mal geregnet hat. Nachdem wir uns Santiago de Compostela schon bis auf etwa 150 Kilometer genähert haben, werden die Pilger ein wenig häufiger. Viele sind in Ribadeo gestartet. Aber „viel“ ist natürlich relativ. Man sieht halt hin und wieder einmal jemanden, während ich an den ersten Tagen oftmals niemanden gesehen habe. Die spanische Schulgruppe haben wir heute ebenfalls wieder getroffen. Und sie verdienen nun irgendwie auch meinen Respekt. Der Grund, warum ich sie nie in Herbergen gesehen habe ist übrigens jetzt auch bekannt. Sie schlafen jede Nacht im Zeltlager, welches allerdings die Ehefrau und ein paar Begleiter per Auto transportieren. das ist aber ok und widerspricht überhaupt nicht meinem Pilgergedanken. Auch vor dem Lehrer, der hier ganz allein mit gut 30 Jugendlichen unterwegs ist ziehe ich meinen Hut! Jakobsweg: Bedächtig geworden Heute sind sie alle sehr ruhig und bedächtig. Sie laufen brav ihrem Lehrer hinterher. Die „Rangordnung“ zwischen Jungspund und Alphatier scheint nun wieder klar geregelt zu sein. Von Übermut keine Spur mehr. Und sie haben wohl alle Schmerzen, doch sie schreiten vorwärts. Immerhin haben sie ein Begleitfahrzeug dabei, für Getränke und Verpflegung. Bei einer solchen Gruppe auch verständlich. Sie kennen Jean-Louis und mich ja nun schon alle und jubeln uns zu. Aus dem Begleitfahrzeug wollen sie uns Bananen, Brote und Wasser anbieten. Das aber verbietet uns dann doch unser Pilgerstolz. Schließlich schleppen wir unser Wasser selbst. Dennoch nehmen wir uns ein wenig Zeit zum Plaudern. Meine Sonnenbrille, die ich heute zum zweiten Mal benutzen wollte, lag wohl Tage lang recht ungünstig im Rucksack. Zum Vorschein kommen nur noch die Einzelteile. Jean-Louis lacht! Es geht aber auch ohne Sonnenbrille. Und noch etwas. Mein Vorhaben, den Kindern immer wieder Postkarten schreiben zu wollen, habe ich nun endgültig aufgegeben. Ich fühle mich als Pilger und nicht als Tourist. Die neue Herberge in Abadín ist geräumig, sauber und mit fünf Euro auch günstig. Allerdings ist sie auch schon für etwas größere Pilgerströme ausgelegt. In dieser Nacht sind es so um die zwanzig Gleichgesinnte. Wobei gleichgesinnt dann doch eine recht großzügige Beschreibung ist. Viel zu unterschiedlich sind mittlerweile die Motive der einzelnen Pilger. Da sind Ehepaare, die gemeinsam von Ribadeo aus den Jakobsweg machen möchten. Und gleich am ersten Tag stellen sie dann fest, dass sie sich nichts mehr zu sagen haben. Andere Paare scheinen sich jedoch plötzlich prächtig zu verstehen, so wie das lange nicht mehr der Fall war. Überhaupt scheinen die Kurzzeitpilger immer paarweise aufzutreten. Dann stoßen wir auf Pilger, die jedes Jahr sieben Tage weiter gehen und im nächsten Jahr wieder an den neuen Ausgangspunkt zurückkehren. Und es gibt nun auch viele Mountainbike-Pilger, die eigentlich schon morgen in Santiago sein könnten. Was es aber Gott sei Dank hier noch nicht gibt: Die Buspilger. Am Camino Francés setzen Kleinbusse diese Pilgerschaft regelrecht in Sichtweite einer Herberge ab. Hierhin tippeln sie dann teils in „Stöckelschuhen“ und lassen sich einen Pilgerstempel geben. Übernachten tun sie freilich im „all inklusive Hotel“. Dorthin geht es natürlich wieder per Bus. Auch ein russisches Pärchen hat uns so zwei Tage lang „begleitet“. Ohne eigenes Gepäck, am Bauch einen eingeschweißten Lageplan, eine gelbe Trillerpfeife (?) und ein Navigationsgerät. Alle paar Kilometer gab es am Begleitfahrzeug Marschverpflegung bis hin zum Kaviar mit Sekt! Und wenn es einmal zu steil zum Gehen war, dann fuhren die beiden im allzeit bereiten Begleitfahrzeug winkend an uns vorbei. So dauerte es immer eine ganze Weile bis wir sie dann wieder überholen konnten. In der Herberge sind die Neulinge noch recht nervös vor ihren weiteren Etappen. Viele nehmen sich auch viel zu viel vor. Etappen mit 40 Kilometern habe ich selbst nie geplant. Ich bin grundsätzlich immer so gegangen, wie ich mich gefühlt habe. Die ersten Tage mussten sich erst einmal Muskeln, Sehnen und Gelenke an die Beanspruchung gewöhnen. Da sind Etappen zwischen 17 und 23 Kilometern voll auf ausreichend. Wenn sich mit der Zeit längere Etappen ergeben, dann braucht man genug Zeit für die Erholung. Zum Beispiel in Form einer kürzeren Wegstrecke am Folgetag. Klar, man plant mit den Herbergen. Aber nie so richtig. Eher sieht man sich im Pilgerführer mal kurz an, wo man heute überall bequem übernachten könnte. Alles andere wird sich dann schon zeigen. Wer den Jakobsweg etwas langsamer gehen möchte, kommt ebenso an. Er braucht dann halt ein paar Tage länger. Und welche Rolle spielt es schon, ob man nach 30, 35 oder 40 Tagen in Santiago ankommt? Dann nämlich ist der Weg vorbei. Zumindest, wenn man in Santiago aufhören möchte. All das spielt keine Rolle. Der Weg selbst ist das Ziel. Er ist kein Wettbewerb. (Kleine Ausnahmen zum Spaß sind natürlich schon mal drin.) Es ist jeden Tag schön, erschöpft und müde anzukommen. Aber eben nicht total ausgepowert und fertig. Oft habe ich mich am Anfang nach der Ankunft in einer Herberge erst einmal eine Stunde lang hingelegt. Nach dem Duschen. Schlafende Pilger um 17 Uhr sind keine Seltenheit. Am wichtigsten war mir immer die Körperpflege am Ende des Tages. Füße massieren, mit Hirschtalk eincremen. Falls möglich, die Kleidung waschen und trocknen. Natürlich muss man sich daran gewöhnen, dass nichts so wirklich sauber ist. Und dass man eben auch schwitzt. Hier auf dem Küstenweg (inklusive Nordweg) habe ich aber manchmal sogar eine Waschmaschine vorgefunden. Waschbecken und warmes Wasser gab es auch fast immer. Kernseife ist optimal. Sie entfettet Haut und Kleidung nicht so radikal wie Duschshampoos und Waschmittel. Und sie lässt sich auch restlos wieder auswaschen. Das geht bei Shampoos nicht so ohne weiteres. Und das wiederum ist unlustig, wenn die Dusche ohne Vorwarnung nichts mehr hergibt. Profiausrüstung ist mir am Jakobsweg nicht abgegangen. Beim nächsten Mal hätte ich von Anfang an richtige Schuhe. Gut. Und ich hätte eine Rucksackabdeckung, keinen Müllsack. Der allerdings hilft mir oft, ein Stück Brot oder einen Apfel zu bekommen. Geschenkt. Auch würde ich wieder auf Stöcke und einen Schlafsack verzichten. Und ich würde mich jederzeit wieder für den kleinstmöglichen Rucksack entscheiden. Vielleicht mit ein paar Außentaschen mehr. Und ich würde wieder allein auf die Reise gehen, um zu sehen, was sich ergibt. All das waren meine letzten Gedanken, bevor ich eingeschlafen bin. Äußerst glücklich und sehr zufrieden. Camino de la Costa/ Jakobsweg an der Kste H1 Inhaltsverzeichnis 27 ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN Array ( [0] => Camino de la Costa: ÜBER DIE BERGE NACH GONTÁN | Jakobsweg, Küstenweg ) Inhalt H2 zum Camino de la Costa/ Jakobsweg an der Küste, Küstenweg Array ( ) Jakobsweg an der Küste, Burnout, Inhaltsverzeichnis H3 Array ( ) 1313Inhalt aus dem Buch BURNOUT: Eine Reise auf schmalem Grat , Jakobsweg an der Kueste und additive Fotos hier auf der Jakobsweg-Webseite (Fotos im Buch nicht enthalten)
    • Am Camino del Norte über die Berge nach Gontán (Depressionen und Hilfe am Jakobsweg)
    • (Kapitel BURNOUT)
    • Jakobsweg Tag 27: 34 km, ca. 1.200 Höhenmeter. Über Mondoñedo und durch verlassene Dörfer. (Kapitel Küstenweg / Jakobsweg)
    • Jakobsweg: Alles hier herauf scheint wie ausgestorben zu sein. (Camino de la Costa)
    • Gier frisst Hirn – auch in der Politik! (Kapitel BURNOUT)
    • In die Landschaft gesprengt! (Kapitel aus dem Jakobswegbuch zum Burnout/ Küstenweg)
    • Jakobsweg: Bedächtig geworden (Aus dem Buch BURNOUT Jakobsweg von Christian Seebauer)
    • Wer den Jakobsweg etwas langsamer gehen möchte, kommt ebenso an. (Camino del Norte und Camino de la Costa)
    • Jakobsweg: Profiausrüstung ist mir nicht abgegangen. (Depressionen und Hilfe am Jakobsweg)
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    • Am Camino del Norte über die Berge nach Gontán. Camino del Norte und Camino de la Costa
    • . Depressionen und Hilfe am Jakobsweg
    • Jakobsweg Tag 27: 34 km, ca. 1.200 Höhenmeter. Über Mondoñedo und durch verlassene Dörfer.. Depressionen und Hilfe am Jakobsweg
    • Jakobsweg: Alles hier herauf scheint wie ausgestorben zu sein.. Pilgern am Küstenweg
    • Gier frisst Hirn – auch in der Politik!. Aus dem Buch BURNOUT Jakobsweg von Christian Seebauer
    • In die Landschaft gesprengt!. Kapitel Jakobsweg an der Küste
    • Jakobsweg: Bedächtig geworden. Kapitel Küstenweg / Jakobsweg
    • Wer den Jakobsweg etwas langsamer gehen möchte, kommt ebenso an.. Kapitel Jakobsweg an der Küste
    • Jakobsweg: Profiausrüstung ist mir nicht abgegangen.. Camino del Norte und Camino de la Costa
    Fotos zum Camino de la Costa/ Jakobsweg an der Kueste Beitrag Keywords zu diesem Jakobsweg-Beitrag:

    Camino de la Costa, Camino del Norte

    Kuestenweg/ Jakobsweg an der Kueste/ Camino de la Costa Textauszug:

    Am Camino del Norte über die Berge nach Gontán

    Jakobsweg Tag 27: 34 km, ca. 1.200 Höhenmeter. Über Mondoñedo und durch verlassene Dörfer.

    Die heutige Strecke ist eine gute Bergtour, die sich über 34 Kilometer (inkl. Umwegen wegen weg geschwemmtem Weg) erstreckt. Dabei ist die herrliche Landschaft so abwechslungsreich, dass ich die Höhenmeter nicht als Schufterei empfinde und nun geht es auch langsam aber sicher Santiago entgegen!

    Gleich nach der Herberge empfängt mich ein Schild mit „Camino del Norte“. Und gleich geht es bergauf. Im leichten Nebel erleben Jean-Louis und ich einen sagenhaften Sonnenaufgang, der die ganze Landschaft in ein gelbliches Licht taucht. Die kühle Luft tut bergauf gut.

    Zwei Stunden später hören wir dann unsere Schüler. Sie sind also noch da. Und sie haben dazu gelernt. Denn heute sind sie bereits deutlich leiser. Keiner mehr mit MP3-Player. In der wärmenden Morgensonne kommen wir durch verträumte Dörfer auf Waldpfaden.

    Die Kulisse des Städtchens Mondoñedo, das nun vor uns liegt, ist atemberaubend schön. Ich stehe hier noch auf einem kleinen Bergrücken. Dann geht es etwa zwei Kilometer bergab und wieder etwas bergauf nach Mondoñedo. Das frühe Morgenlicht ist immer noch leicht orange und das Städtchen vor mir sieht toll aus.

    Ein kleines schickes Städtchen, noch durch und durch verschlafen mit einer riesigen Kathedrale. Romanisch-Gotisch. Mit einer „neuen“ barocken Fassade. Hier will ich ein wenig verweilen. Gegenüber der Kathedrale nehmen Jean-Louis und ich einen Kaffe, denn heute früh ging es ohne sein geliebtes „petit déjeuner“ los. Auf der Toilette habe ich meine Wasservorräte aufgetankt, denn es geht jetzt gleich richtig bergauf.

    Vor uns liegen nun 545 Höhenmeter „Landstraßen“- Pass. Landschaftlich außergewöhnlich schön. Und mit Landstraße sind lediglich die Überreste eines alten, kurvigen Sträßleins gemeint, auf der praktisch kein einziges Auto mehr fährt. Schon bald tauchen Jean-Louis und ich wieder in ein Almklima ein. Kühles Bergauf, aber doch gut machbar. Nur Wasser muss man auf dieser Etappe unbedingt dabei haben, denn es kommt hier die nächsten 16 Kilometer keine einzige Trinkmöglichkeit mehr. Dass muss man wirklich beachten.

    Jakobsweg: Alles hier herauf scheint wie ausgestorben zu sein.

    Was wir jetzt sehen, ist romantisch. Nur mit den wenigen Einwohnern sprechen, das darf man nicht. Doch wir tun es. Und wir brechen damit ein Tabu: Das Gespräch über die verlassenen Dörfer. Hier, zwischen Mondoñedo und Lousada liegt eine der schönsten Landschaften, die man sich nur vorstellen kann. Doch alles ist Gott verlassen hier. Uralte Steindörfchen mit sagenhaften Häuschen sind verwaist. Warum nur?

    Nach unserem Gespräch könnte man mutmaßen, dass diese idyllischen Immobilien von raffgierigen EU-Politikern und deren Mitwissern aufgekauft worden „sein könnten“. Natürlich nachdem die Einheimischen vertrieben worden waren. Wenn es sich denn so abgespielt hat. Man darf unterstellen, dass die Preise der leeren Dörfer und Häuser dann bei Null lagen. Und es darf unterstellt werden, dass mitwissende Lokalpolitiker das Verlassen dieser Orte aktiv mitbetrieben haben könnten. Man hört ja nur so.

    Und es könnte so sein, dass die nicht freiwillig aufgegebenen Juwel-Grundstücke billigst von den Akteuren und deren Strohmänner selbst aufgekauft worden sein könnten. Rein zufällig soll dann just in dem Moment, wo der Besitz in fremde Hände gefallen war, oberhalb in den Bergen mit EU-Mitteln der Autobahnbau begonnen haben. Was für ein Zufall! Gerade weit genug weg, dass er nicht stört. Aber doch nahe genug, dass die Grundstücke nun schlagartig ein Vermögen wert sind.

    Doch damit nicht genug. Die EU könnte sogar noch weiter gegangen sein, so groß waren offensichtlich die Interessen. Jetzt, wo fremde Eigentümer die Grundstücke besitzen, soll es nun äußerst spendable Förderprogramme zur „Restauration der alten Steinhäuser geben“, die ja den Besitzer gewechselt haben.

    Gier frisst Hirn – auch in der Politik!

    In Kurzform wurde womöglich die Landbevölkerung für dumm erklärt und vertrieben. Sodann hätten die Grundstücke für wenig Geld Ihre Eigentümer gewechselt. Und jetzt kommt der Geldsegen.

    Pervers. So könnte also Geldvermehrung in der EU funktionieren. Natürlich unter neuen Landbesitzern.

    Glaubt man den Gesprächen. Dieses Thema wäre ebenfalls ein eigenes Buch und eine Doktorarbeit wert (kein Plagiat). Hier könnte man endlos recherchieren. Und man würde fündig werden. Garantiert. Sicher nicht ganz gefahrlos. Die Namen, die nun in den Grundbuchämtern stehen, wären äußerst interessant. Ebenso wie die Kaufpreise und die Hintergründe des Immobilienerwerbs. Und natürlich die Rolle der EU.

    Aber das war nur einmal so nebenbei reflektiert. Ich befinde mich ja gerade auf dem Jakobsweg. Warum aber zehn Kilometer weiter selbst die Abflussrinnen des neuen Wegs auf edelste Art und Weise gerade vor unseren Augen in edelstem Naturstein handgefliest werden, bleibt ein Rätsel. Die Arbeiter haben wir mit eigenen Augen gesehen, sie verstehen allerdings weder englisch, noch spanisch, noch französisch, italienisch oder sonst was. Und warum die Betonteile der Schallschutzanlagen eigens mit dem Relief riesiger Jakobsmuscheln gegossen wurden? Für diesen krassen Zynismus fällt uns ebenfalls nichts ein. Eine pompöse Edelautobahn im kitschigen Jakobslook. Finanziert: Von uns?

    Die neue E70 führt 686 Kilometer durch Spanien. Seit hunderten Kilometern konnten wir immer wieder mit eigenen Augen sehen, wie feudal und verschwenderisch hier gebaut wird. Die teuersten und modernsten Tunnel. Und die prahlerischsten und bombastischsten Brückenkonstruktionen, die ich je gesehen habe.

    In die Landschaft gesprengt!

    Eine Trasse, die protzig strotzend durch ein ganzes Land gesprengt wird, als koste es nichts. Hier in Deutschland können wir uns nicht einmal mehr das Ausbessern von Schlaglöchern leisten. Doch hier neben unseren Füßen bekommen wir dann doch einen sehr intensiven Eindruck, wohin unsere Gelder verschwinden. Und immer wieder führen uns prahlerische Subventionsschilder vor Augen, welche Summen hier und da von der EU ausgegeben wurden. Haarsträubend!

    Wie gesagt, das ist alles eben nur eine persönliche Meinung. Jean-Louis sieht es aber ganz genauso.

    Auch ganz ohne jede Subventionen erreichen wir dann Abadín auf 514 Metern über Null. Heute ist übrigens auch der erste Tag, an dem es nicht ein einziges Mal geregnet hat. Nachdem wir uns Santiago de Compostela schon bis auf etwa 150 Kilometer genähert haben, werden die Pilger ein wenig häufiger. Viele sind in Ribadeo gestartet. Aber „viel“ ist natürlich relativ. Man sieht halt hin und wieder einmal jemanden, während ich an den ersten Tagen oftmals niemanden gesehen habe.

    Die spanische Schulgruppe haben wir heute ebenfalls wieder getroffen. Und sie verdienen nun irgendwie auch meinen Respekt. Der Grund, warum ich sie nie in Herbergen gesehen habe ist übrigens jetzt auch bekannt. Sie schlafen jede Nacht im Zeltlager, welches allerdings die Ehefrau und ein paar Begleiter per Auto transportieren. das ist aber ok und widerspricht überhaupt nicht meinem Pilgergedanken. Auch vor dem Lehrer, der hier ganz allein mit gut 30 Jugendlichen unterwegs ist ziehe ich meinen Hut!

    Jakobsweg: Bedächtig geworden

    Heute sind sie alle sehr ruhig und bedächtig. Sie laufen brav ihrem Lehrer hinterher. Die „Rangordnung“ zwischen Jungspund und Alphatier scheint nun wieder klar geregelt zu sein. Von Übermut keine Spur mehr. Und sie haben wohl alle Schmerzen, doch sie schreiten vorwärts. Immerhin haben sie ein Begleitfahrzeug dabei, für Getränke und Verpflegung. Bei einer solchen Gruppe auch verständlich.

    Sie kennen Jean-Louis und mich ja nun schon alle und jubeln uns zu. Aus dem Begleitfahrzeug wollen sie uns Bananen, Brote und Wasser anbieten. Das aber verbietet uns dann doch unser Pilgerstolz. Schließlich schleppen wir unser Wasser selbst. Dennoch nehmen wir uns ein wenig Zeit zum Plaudern.

    Meine Sonnenbrille, die ich heute zum zweiten Mal benutzen wollte, lag wohl Tage lang recht ungünstig im Rucksack. Zum Vorschein kommen nur noch die Einzelteile. Jean-Louis lacht!

    Es geht aber auch ohne Sonnenbrille. Und noch etwas. Mein Vorhaben, den Kindern immer wieder Postkarten schreiben zu wollen, habe ich nun endgültig aufgegeben. Ich fühle mich als Pilger und nicht als Tourist.

    Die neue Herberge in Abadín ist geräumig, sauber und mit fünf Euro auch günstig. Allerdings ist sie auch schon für etwas größere Pilgerströme ausgelegt. In dieser Nacht sind es so um die zwanzig Gleichgesinnte. Wobei gleichgesinnt dann doch eine recht großzügige Beschreibung ist. Viel zu unterschiedlich sind mittlerweile die Motive der einzelnen Pilger.

    Da sind Ehepaare, die gemeinsam von Ribadeo aus den Jakobsweg machen möchten. Und gleich am ersten Tag stellen sie dann fest, dass sie sich nichts mehr zu sagen haben. Andere Paare scheinen sich jedoch plötzlich prächtig zu verstehen, so wie das lange nicht mehr der Fall war. Überhaupt scheinen die Kurzzeitpilger immer paarweise aufzutreten.

    Dann stoßen wir auf Pilger, die jedes Jahr sieben Tage weiter gehen und im nächsten Jahr wieder an den neuen Ausgangspunkt zurückkehren. Und es gibt nun auch viele Mountainbike-Pilger, die eigentlich schon morgen in Santiago sein könnten.

    Was es aber Gott sei Dank hier noch nicht gibt: Die Buspilger. Am Camino Francés setzen Kleinbusse diese Pilgerschaft regelrecht in Sichtweite einer Herberge ab. Hierhin tippeln sie dann teils in „Stöckelschuhen“ und lassen sich einen Pilgerstempel geben. Übernachten tun sie freilich im „all inklusive Hotel“. Dorthin geht es natürlich wieder per Bus.

    Auch ein russisches Pärchen hat uns so zwei Tage lang „begleitet“. Ohne eigenes Gepäck, am Bauch einen eingeschweißten Lageplan, eine gelbe Trillerpfeife (?) und ein Navigationsgerät. Alle paar Kilometer gab es am Begleitfahrzeug Marschverpflegung bis hin zum Kaviar mit Sekt! Und wenn es einmal zu steil zum Gehen war, dann fuhren die beiden im allzeit bereiten Begleitfahrzeug winkend an uns vorbei. So dauerte es immer eine ganze Weile bis wir sie dann wieder überholen konnten.

    In der Herberge sind die Neulinge noch recht nervös vor ihren weiteren Etappen. Viele nehmen sich auch viel zu viel vor. Etappen mit 40 Kilometern habe ich selbst nie geplant. Ich bin grundsätzlich immer so gegangen, wie ich mich gefühlt habe.

    Die ersten Tage mussten sich erst einmal Muskeln, Sehnen und Gelenke an die Beanspruchung gewöhnen. Da sind Etappen zwischen 17 und 23 Kilometern voll auf ausreichend. Wenn sich mit der Zeit längere Etappen ergeben, dann braucht man genug Zeit für die Erholung. Zum Beispiel in Form einer kürzeren Wegstrecke am Folgetag. Klar, man plant mit den Herbergen. Aber nie so richtig. Eher sieht man sich im Pilgerführer mal kurz an, wo man heute überall bequem übernachten könnte. Alles andere wird sich dann schon zeigen.

    Wer den Jakobsweg etwas langsamer gehen möchte, kommt ebenso an.

    Er braucht dann halt ein paar Tage länger. Und welche Rolle spielt es schon, ob man nach 30, 35 oder 40 Tagen in Santiago ankommt? Dann nämlich ist der Weg vorbei. Zumindest, wenn man in Santiago aufhören möchte. All das spielt keine Rolle. Der Weg selbst ist das Ziel. Er ist kein Wettbewerb. (Kleine Ausnahmen zum Spaß sind natürlich schon mal drin.)

    Es ist jeden Tag schön, erschöpft und müde anzukommen. Aber eben nicht total ausgepowert und fertig. Oft habe ich mich am Anfang nach der Ankunft in einer Herberge erst einmal eine Stunde lang hingelegt. Nach dem Duschen. Schlafende Pilger um 17 Uhr sind keine Seltenheit.

    Am wichtigsten war mir immer die Körperpflege am Ende des Tages. Füße massieren, mit Hirschtalk eincremen. Falls möglich, die Kleidung waschen und trocknen. Natürlich muss man sich daran gewöhnen, dass nichts so wirklich sauber ist. Und dass man eben auch schwitzt. Hier auf dem Küstenweg (inklusive Nordweg) habe ich aber manchmal sogar eine Waschmaschine vorgefunden. Waschbecken und warmes Wasser gab es auch fast immer. Kernseife ist optimal. Sie entfettet Haut und Kleidung nicht so radikal wie Duschshampoos und Waschmittel. Und sie lässt sich auch restlos wieder auswaschen. Das geht bei Shampoos nicht so ohne weiteres. Und das wiederum ist unlustig, wenn die Dusche ohne Vorwarnung nichts mehr hergibt.

    Jakobsweg: Profiausrüstung ist mir nicht abgegangen.

    Beim nächsten Mal hätte ich von Anfang an richtige Schuhe. Gut. Und ich hätte eine Rucksackabdeckung, keinen Müllsack. Der allerdings hilft mir oft, ein Stück Brot oder einen Apfel zu bekommen. Geschenkt.

    Auch würde ich wieder auf Stöcke und einen Schlafsack verzichten. Und ich würde mich jederzeit wieder für den kleinstmöglichen Rucksack entscheiden. Vielleicht mit ein paar Außentaschen mehr. Und ich würde wieder allein auf die Reise gehen, um zu sehen, was sich ergibt.

    All das waren meine letzten Gedanken, bevor ich eingeschlafen bin. Äußerst glücklich und sehr zufrieden.



    (c) Christian Seebauer
    Kuestenweg english excerpt:

    On the Camino del Norte over the mountains to Gontán

    Way of St. James Day 27: 34 km, approx. 1,200 meters in altitude. Via Mondoñedo and through abandoned villages.

    Today’s route is a good mountain tour that stretches over 34 kilometers (including detours due to the path that was washed away). The wonderful landscape is so varied that I don’t feel the altitude difference as hard work and now I’m slowly but surely heading towards Santiago!

    Immediately after the hostel I am greeted by a sign saying “Camino del Norte”. And it’s about to go uphill. In the light fog, Jean-Louis and I experience a fabulous sunrise that bathes the entire landscape in a yellowish light. The cool air is good for going uphill.

    Two hours later we hear our students. So you are still there. And they have learned a lot. Because today they are already significantly quieter. Nobody with an MP3 player anymore. In the warming morning sun we come through dreamy villages on forest paths.

    The backdrop of the town of Mondoñedo, which is now in front of us, is breathtakingly beautiful. I’m still standing here on a small ridge. Then it’s about two kilometers downhill and again a little uphill to Mondoñedo. The early morning light is still slightly orange and the town in front of me looks great.

    A small chic town, still thoroughly sleepy with a huge cathedral. Romanesque-Gothic. With a “new” baroque facade. I want to linger a little here. Across from the cathedral, Jean-Louis and I have a coffee, because this morning we started without his beloved “ petit déjeuner ”. I filled up my water supplies in the toilet, because things are going uphill right now.

    Ahead of us are now 545 meters of altitude “country roads” – pass. Exceptionally beautiful landscape. And by country road, only the remnants of an old, winding little road are meant, on which practically not a single car is left. Soon Jean-Louis and I immerse ourselves in an alpine climate again. Cool uphill, but still doable. You just have to have water with you on this stage, because there won’t be a single place to drink for the next 16 kilometers. You really have to pay attention to that.

    St. James Way: Everything up here seems to be deserted.

    What we see now is romantic. You are not allowed to speak to the few residents. But we do. And we are breaking a taboo: talking about the abandoned villages. Here, between Mondoñedo and Lousada, lies one of the most beautiful landscapes you can imagine. But everything is forsaken by God here. Ancient stone villages with fabulous houses are orphaned. Just why?

    After our conversation one could speculate that these idyllic properties “could” have been bought up by greedy EU politicians and their accomplices. After the locals were evicted, of course. If that’s what happened. One can assume that the prices of the empty villages and houses were then zero. And it can be assumed that local politicians who knew about it could have actively driven people to leave these places. You only hear that way.

    And it could be that the jewel properties that were not voluntarily given up could have been bought up cheaply by the actors and their straw men themselves. Coincidentally, at the very moment when the property fell into strange hands, the construction of the motorway started with EU funds above in the mountains. What a coincidence! Just far enough away that it doesn’t bother you. But close enough that the land is suddenly worth a fortune.

    But that’s not all. The EU could have gone even further, obviously the interests were so great. Now that the land is owned by other owners, there should now be extremely generous funding programs for the “restoration of the old stone houses”, which have changed hands.

    Greed eats the brain – also in politics!

    In short, the rural population may have been declared stupid and expelled. Then the properties would have changed hands for little money. And now comes the windfall.

    Perverse. So this is how monetary increase could work in the EU. Under new landowners, of course.

    If you believe the conversations. This topic would also be worth its own book and doctoral thesis (no plagiarism). You could do endless research here. And you would find it. Guaranteed. Certainly not completely safe. The names that are now in the land registry would be extremely interesting. As well as the purchase prices and the background to purchasing real estate. And of course the role of the EU.

    But that was only reflected once in passing. I’m currently on the Camino de Santiago. But why ten kilometers further even the gutters of the new path are hand-tiled in the finest possible way in the finest natural stone in front of our eyes remains a mystery. We saw the workers with our own eyes, but they don’t understand English, Spanish, French, Italian or anything else. And why were the concrete parts of the noise protection systems specially cast with the relief of giant scallops? We can’t think of anything for this blatant cynicism either. A pompous noble motorway in a kitschy Jacobean look. Financed: from us?

    The new E70 runs 686 kilometers through Spain. For hundreds of kilometers we have been able to see with our own eyes how feudal and lavish building is here. The most expensive and modern tunnels. And the most boastful and bombastic bridge structures I have ever seen.

    Blown up in the landscape!

    A route that is blasted through an entire country, as if it cost nothing. Here in Germany we can no longer even afford to repair potholes. But here next to our feet we get a very intense impression of where our money is going. And again and again boastful subsidy signs remind us of the sums the EU has spent here and there. Hair-raising!

    As I said, it’s all just a personal opinion. But Jean-Louis sees it exactly the same way.

    Even without any subsidies, we will then reach Abadín at 514 meters above zero. Incidentally, today is also the first day that it has not rained once. After we have approached Santiago de Compostela within about 150 kilometers, the pilgrims are a little more frequent. Many started in Ribadeo. But “a lot” is of course relative. You just see someone every now and then, while on the first few days I often didn’t see anyone.

    We met the Spanish school group again today. And now they somehow deserve my respect. The reason why I never saw them in hostels is now also known. They sleep every night in the tent camp, which the wife and a few companions transport by car. But that’s ok and doesn’t contradict my pilgrimage at all. I also take my hat off to the teacher, who is here all alone with a good 30 young people!

    Way of St. James: become slow

    Today they are all very calm and deliberate. They run well after their teacher. The “ranking” between youngsters and alpha animals now seems to be clearly regulated again. No trace of cockiness anymore. And they are all in pain, but they are walking forward. After all, they have an escort vehicle with them for drinks and food. Understandable in such a group.

    You all know Jean-Louis and me by now and cheer us on. They want to offer us bananas, bread and water from the support vehicle. But our pilgrim pride forbids that. After all, we haul our own water. Still, we take a little time to chat.

    My sunglasses, which I wanted to use for the second time today, were probably not very convenient in my backpack for days. Only the individual parts come to light. Jean-Louis laughs!

    But you can also do it without sunglasses. And something else. I have now finally given up on my plan to keep writing postcards to the children. I feel like a pilgrim and not a tourist.

    The new hostel in Abadín is spacious, clean and cheap at five euros. However, it is also designed for somewhat larger streams of pilgrims. That night there are around twenty like-minded people. Whereby like-minded is a very generous description. The motives of the individual pilgrims are now far too different.

    There are married couples who want to do the Camino de Santiago together from Ribadeo. And on the very first day they realize that they have nothing more to say to each other. However, other couples suddenly seem to get along wonderfully, as has not been the case for a long time. In general, the short-term pilgrims always seem to appear in pairs.

    Then we come across pilgrims who go on for seven days each year and return to the new starting point the next year. And there are now many mountain bike pilgrims who could actually be in Santiago tomorrow.

    What, thank God, does not exist here yet: The bus pilgrims. On the Camino Francés, minibuses put this pilgrimage down within sight of a hostel. Some of them tip over here in “high heels” and get a pilgrim stamp. Of course, they spend the night in an “all inclusive hotel”. Of course you can get there again by bus.

    A Russian couple also “accompanied” us for two days. Without your own luggage, a shrink-wrapped site map, a yellow whistle (?) And a navigation device. Every few kilometers there was food on the support vehicle, including caviar with champagne! And when it was too steep to walk, the two of them drove past us in the support vehicle, which was always ready. So it always took a while until we were able to overtake them again.

    In the hostel, the newcomers are still quite nervous before their next stages. Many also undertake way too much. I never planned stages of 40 kilometers myself. Basically, I always walked the way I felt.

    The first days muscles, tendons and joints had to get used to the strain. Stages between 17 and 23 kilometers are completely sufficient. If longer stages arise over time, then you need enough time for recovery. For example, in the form of a shorter route on the following day. Sure, you plan with the hostels. But never really. Rather, take a quick look at the pilgrim guide to see where you could comfortably spend the night anywhere today. Everything else will then show itself.

    Those who want to walk the Camino a little slower also arrive.

    Then it just takes a few days longer. And what role does it matter whether you arrive in Santiago after 30, 35 or 40 days? Then the way is over. At least if you want to stop in Santiago. None of that matter. The journey itself is the goal. It’s not a competition. (Small exceptions for fun are of course included.)

    Every day it is nice to arrive exhausted and tired. But not totally exhausted and done. Often at the beginning I would lie down for an hour after arriving at a hostel. After showering. Pilgrims sleeping at 5 p.m. are not uncommon.

    Personal hygiene at the end of the day has always been most important to me. Massage feet, apply deer talk. If possible, wash and dry the clothes. Of course you have to get used to the fact that nothing is really clean. And that you sweat too. But here on the coastal path (including the northern path) I sometimes even found a washing machine. There was almost always a sink and hot water. Curd soap is ideal. It does not degrease skin and clothing as radically as shower shampoos and detergents. And it can also be completely washed out again. This is not so easy with shampoos. And that in turn is uncomfortable if the shower no longer works without warning.

    Way of St. James: I haven’t lost any professional equipment.

    Next time I would have the right shoes right from the start. Well. And I would have a backpack cover, not a garbage bag. However, it often helps me to get a piece of bread or an apple. For free.

    I would also do without sticks and a sleeping bag again. And I would opt for the smallest possible backpack again at any time. Maybe with a few more outside pockets. And I would go on the trip alone again to see what happens.

    These were all my last thoughts before I fell asleep. Extremely happy and very satisfied.



    (c) Christian Seebauer
    Kuestenweg france excerpt:

    Sur le Camino del Norte sur les montagnes jusqu’à Gontán

    Chemin de Saint-Jacques Jour 27: 34 km, environ 1 200 mètres d’altitude. Via Mondoñedo et à travers des villages abandonnés.

    L’itinéraire d’aujourd’hui est un bon circuit en montagne qui s’étend sur 34 kilomètres (y compris les détours dus au chemin qui a été emporté). Le paysage magnifique est si varié que je ne ressens pas la différence d’altitude comme un travail acharné et maintenant je me dirige lentement mais sûrement vers Santiago!

    Immédiatement après l’auberge, un panneau avec “Camino del Norte” me salue. Et il est sur le point de monter. Dans le léger brouillard, Jean-Louis et moi faisons l’expérience d’un fabuleux lever de soleil qui baigne tout le paysage d’une lumière jaunâtre. L’air frais est bon pour monter.

    Deux heures plus tard, nous entendons nos étudiants. Vous êtes donc toujours là. Et ils ont beaucoup appris. Parce qu’aujourd’hui, ils sont déjà nettement plus silencieux. Personne ne possède plus de lecteur MP3. Sous le soleil chaud du matin, nous traversons des villages de rêve sur des sentiers forestiers.

    La toile de fond de la ville de Mondoñedo, qui se trouve maintenant devant nous, est d’une beauté à couper le souffle. Je suis toujours debout ici sur une petite crête. Ensuite, c’est environ deux kilomètres de descente et encore un peu en montée jusqu’à Mondoñedo. La lumière du petit matin est encore légèrement orange et la ville en face de moi est superbe.

    Une petite ville chic, encore complètement endormie avec une immense cathédrale. Roman-gothique. Avec une “nouvelle” façade baroque. Je veux m’attarder un peu ici. En face de la cathédrale, Jean-Louis et moi prenons un café, car ce matin nous avons commencé sans son petit déjeuner bien-aimé . J’ai rempli mes réserves d’eau dans les toilettes, car les choses vont mal en ce moment.

    Devant nous, 545 mètres d’altitude «routes de campagne» – col. Paysage d’une beauté exceptionnelle. Et par route de campagne, seuls les vestiges d’une vieille petite rue sinueuse sont signifiés, sur lesquels il ne reste pratiquement plus une seule voiture. Bientôt Jean-Louis et moi nous replongeons dans un climat alpin. Cool en montée, mais toujours facile à faire. Il suffit d’avoir de l’eau avec soi sur cette étape, car il n’y aura pas un seul endroit où boire pendant les 16 prochains kilomètres. Vous devez vraiment faire attention à cela.

    St. James Way: Tout ici semble être désert.

    Ce que nous voyons maintenant est romantique. Vous n’êtes pas autorisé à parler aux quelques résidents. Mais nous le faisons. Et nous brisons un tabou: parler des villages abandonnés. Ici, entre Mondoñedo et Lousada, se trouve l’un des plus beaux paysages que vous puissiez imaginer. Mais tout est abandonné par Dieu ici. Les anciens villages de pierre avec de fabuleuses maisons sont orphelins. Juste pourquoi?

    Après notre conversation, on pourrait supposer que ces propriétés idylliques «auraient» pu être achetées par des politiciens européens avides et leurs complices. Après l’expulsion des habitants, bien sûr. Si c’est ce qui s’est passé. On peut supposer que les prix des villages et des maisons vides étaient alors nuls. Et on peut supposer que les politiciens locaux qui en avaient connaissance auraient pu activement inciter les gens à quitter ces lieux. Vous n’entendez que de cette façon.

    Et il se peut que les propriétés joaillières non cédées volontairement aient été achetées à bas prix par les acteurs et leurs hommes de paille eux-mêmes. Par coïncidence, au moment même où la propriété est tombée entre des mains étranges, la construction de l’autoroute a commencé avec des fonds européens dans les montagnes. Quelle coïncidence! Juste assez loin pour que cela ne vous dérange pas. Mais assez proche pour que la terre vaille soudainement une fortune.

    Mais ce n’est pas tout. L’UE aurait pu aller encore plus loin, évidemment les intérêts étaient si grands. Maintenant que le terrain appartient à d’autres propriétaires, il devrait y avoir des programmes de financement extrêmement généreux pour la «restauration des vieilles maisons en pierre», qui ont changé de mains.

    La cupidité mange le cerveau – également en politique!

    En bref, la population rurale a peut-être été déclarée stupide et chassée. Ensuite, les propriétés auraient changé de mains pour peu d’argent. Et maintenant vient la manne.

    Pervers. Voilà donc comment l’augmentation de l’argent pourrait fonctionner dans l’UE. Sous les nouveaux propriétaires fonciers, bien sûr.

    Si vous en croyez les conversations. Ce sujet mériterait également son propre livre et sa thèse de doctorat (pas de plagiat). Vous pourriez faire des recherches sans fin ici. Et vous le trouveriez. Garanti. Certainement pas complètement sûr. Les noms qui figurent maintenant dans le registre foncier seraient extrêmement intéressants. Ainsi que les prix d’achat et le contexte de l’achat immobilier. Et bien sûr le rôle de l’UE.

    Mais cela ne s’est reflété qu’une fois en passant. Je suis actuellement sur le Camino de Santiago. Mais pourquoi dix kilomètres plus loin, même les gouttières du nouveau chemin sont carrelées à la main de la manière la plus fine possible dans la pierre naturelle la plus fine sous nos yeux reste un mystère. Nous avons vu les travailleurs de nos propres yeux, mais ils ne comprennent pas l’anglais, l’espagnol, le français, l’italien ou quoi que ce soit d’autre. Et pourquoi les parties en béton des systèmes de protection contre le bruit ont-elles été spécialement moulées avec le relief de pétoncles géants? Nous ne pouvons pas penser non plus à ce cynisme flagrant. Une autoroute noble et pompeuse au look kitsch jacobéen. Financé: de nous?

    La nouvelle E70 parcourt 686 kilomètres à travers l’Espagne. Pendant des centaines de kilomètres, nous avons pu voir de nos propres yeux à quel point la construction féodale et somptueuse est ici. Les tunnels les plus chers et les plus modernes. Et les structures de ponts les plus vantardises et les plus spectaculaires que j’aie jamais vues.

    Soufflé dans le paysage!

    Une route qui traverse tout un pays, comme si elle ne coûtait rien. Ici, en Allemagne, nous ne pouvons même plus nous permettre de réparer les nids-de-poule. Mais ici, à côté de nos pieds, nous avons une impression très intense de la destination de notre argent. Et encore et encore, des panneaux de subventions vantards nous rappellent les sommes que l’UE a dépensées ici et là. Ébouriffant!

    Comme je l’ai dit, ce n’est qu’une opinion personnelle. Mais Jean-Louis le voit exactement de la même manière.

    Même sans aucune subvention, nous atteindrons ensuite Abadín à 514 mètres au-dessus de zéro. Soit dit en passant, aujourd’hui est aussi le premier jour où il n’a pas plu une seule fois. Après avoir approché Saint-Jacques de Compostelle à environ 150 kilomètres, les pèlerins sont un peu plus fréquents. Beaucoup ont commencé à Ribadeo. Mais «beaucoup» est bien sûr relatif. Vous voyez juste quelqu’un de temps en temps, alors que les premiers jours, je ne voyais souvent personne.

    Nous avons de nouveau rencontré le groupe scolaire espagnol aujourd’hui. Et maintenant, ils méritent en quelque sorte mon respect. La raison pour laquelle je ne les ai jamais vus dans les auberges est maintenant également connue. Ils dorment dans le camp de tentes chaque nuit, que la femme et quelques compagnons transportent en voiture. Mais ça va et ça ne contredit pas du tout mon pèlerinage. Je tire aussi mon chapeau au professeur, qui est ici tout seul avec une bonne trentaine de jeunes!

    Chemin de Saint-Jacques: devenez lent

    Aujourd’hui, ils sont tous très calmes et délibérés. Ils courent bien après leur professeur. Le «classement» entre les jeunes et les animaux alpha semble à nouveau clairement réglementé. Plus aucune trace de fierté. Et ils souffrent tous, mais ils avancent. Après tout, ils ont un véhicule d’escorte avec eux pour les boissons et la nourriture. Compréhensible dans un tel groupe.

    Vous connaissez tous Jean-Louis et moi maintenant et encouragez-nous. Ils veulent nous offrir des bananes, du pain et de l’eau du véhicule de soutien. Mais notre fierté de pèlerin nous interdit cela. Après tout, nous transportons notre propre eau, mais nous prenons un peu de temps pour discuter.

    Mes lunettes de soleil, que je voulais utiliser pour la deuxième fois aujourd’hui, n’étaient probablement pas très pratiques dans mon sac à dos pendant des jours. Seules les pièces individuelles sont mises au jour. Jean-Louis rit!

    Mais vous pouvez aussi le faire sans lunettes de soleil. Et quelque chose d’autre. J’ai enfin abandonné mon projet de continuer à écrire des cartes postales aux enfants. Je me sens comme un pèlerin et non comme un touriste.

    La nouvelle auberge à Abadín est spacieuse, propre et bon marché à cinq euros. Cependant, il est également conçu pour des flux de pèlerins un peu plus grands. Cette nuit-là, il y a une vingtaine de personnes partageant les mêmes idées. Le même esprit est une description très généreuse. Les motivations des pèlerins individuels sont maintenant bien trop différentes.

    Il y a des couples mariés qui veulent faire ensemble le Camino de Santiago depuis Ribadeo. Et dès le premier jour, ils se rendent compte qu’ils n’ont plus rien à se dire. Cependant, d’autres couples semblent soudainement s’entendre à merveille, comme cela n’a pas été le cas depuis longtemps. En général, les pèlerins de courte durée semblent toujours apparaître par paires.

    Puis nous rencontrons des pèlerins qui partent sept jours par an et reviennent au nouveau point de départ l’année suivante. Et il y a maintenant beaucoup de pèlerins de VTT qui pourraient être à Santiago demain.

    Ce qui, Dieu merci, n’existe pas encore ici: les pèlerins de bus. Sur le Camino Francés, des minibus déposent ce pèlerinage à la vue d’une auberge. Certains d’entre eux basculent ici en “talons hauts” et reçoivent un tampon de pèlerin. Bien sûr, ils passent la nuit dans un «hôtel tout compris». Bien sûr, vous pouvez vous y rendre à nouveau en bus.

    Un couple russe nous a également «accompagnés» pendant deux jours. Sans vos propres bagages, une carte sous film rétractable sur le ventre, un sifflet jaune (?) Et un appareil de navigation. Tous les quelques kilomètres, il y avait de la nourriture sur le véhicule de soutien, y compris du caviar avec du champagne! Et quand c’était trop raide pour marcher, ils nous dépassaient tous les deux dans le véhicule d’assistance, qui était toujours prêt. Il a donc toujours fallu un certain temps avant que nous puissions les dépasser à nouveau.

    Dans l’auberge, les nouveaux arrivants sont encore assez nerveux avant leurs prochaines étapes. Beaucoup entreprennent aussi beaucoup trop. Je n’ai jamais planifié des étapes de 40 kilomètres moi-même. En gros, j’ai toujours marché comme je me sentais.

    Les premiers jours, les muscles, les tendons et les articulations ont dû s’habituer à la tension. Des étapes entre 17 et 23 kilomètres sont tout à fait suffisantes. Si des étapes plus longues surviennent au fil du temps, vous avez besoin de suffisamment de temps pour la récupération. Par exemple, sous la forme d’un itinéraire plus court le lendemain. Bien sûr, vous planifiez avec les auberges. Mais jamais vraiment. Jetez plutôt un coup d’œil au guide des pèlerins pour voir où vous pourriez passer la nuit confortablement n’importe où aujourd’hui. Tout le reste se montrera alors.

    Ceux qui veulent marcher un peu plus lentement sur le Camino arrivent également.

    Ensuite, cela ne prend que quelques jours de plus. Et quel rôle importe que vous arriviez à Santiago après 30, 35 ou 40 jours? Alors le chemin est fini. Du moins si vous voulez vous arrêter à Santiago. Rien de tout ça. Le voyage lui-même est le but. Ce n’est pas une compétition. (De petites exceptions pour le plaisir sont bien sûr incluses.)

    Chaque jour, il est agréable d’arriver épuisé et fatigué. Mais pas totalement épuisé et terminé. Souvent, au début, je m’allongeais une heure après mon arrivée dans une auberge. Après la douche. Les pèlerins qui dorment à 17 heures ne sont pas rares.

    L’hygiène personnelle à la fin de la journée a toujours été la plus importante pour moi. Massez les pieds, appliquez le discours de cerf Si possible, lavez et séchez les vêtements. Bien sûr, il faut s’habituer au fait que rien n’est vraiment propre. Et que vous transpirez aussi. Mais ici, sur le sentier côtier (y compris le sentier nord), j’ai même parfois trouvé une machine à laver. Il y avait presque toujours un évier et de l’eau chaude. Le savon caillé est idéal. Il ne dégraisse pas la peau et les vêtements aussi radicalement que les shampooings et détergents douche. Et il peut également être complètement lavé à nouveau. Ce n’est pas si facile avec les shampooings. Et cela, à son tour, n’est pas amusant si la douche ne fonctionne plus sans avertissement.

    Chemin de Saint-Jacques: Je n’ai pas perdu de matériel professionnel.

    La prochaine fois, j’aurais les bonnes chaussures dès le début. Bien. Et j’aurais une housse de sac à dos, pas un sac poubelle. Cependant, cela m’aide souvent à obtenir un morceau de pain ou une pomme. Gratuitement.

    Je referais aussi sans bâtons et sac de couchage. Et j’opterais à nouveau pour le plus petit sac à dos possible à tout moment. Peut-être avec quelques poches extérieures supplémentaires. Et j’irais à nouveau en voyage seul pour voir ce qui se passe.

    C’étaient toutes mes dernières pensées avant de m’endormir. Extrêmement heureux et très satisfait.



    (c) Christian Seebauer
    Kuestenweg italiano excerpt:

    Sul Camino del Norte sulle montagne fino a Gontán

    Jakobsweg 27 ° giorno: 34 km, circa 1.200 metri di dislivello. Via Mondoñedo e attraverso i villaggi abbandonati.

    Il percorso di oggi è un bel tour di montagna che si estende per oltre 34 chilometri (comprese le deviazioni dovute al sentiero che è stato spazzato via). Il meraviglioso paesaggio è così vario che non sento il dislivello come un duro lavoro e ora sto lentamente ma inesorabilmente verso Santiago!

    Subito dopo l’ostello vengo accolto da un cartello che dice “Camino del Norte”. E sta per salire. Nella leggera nebbia, Jean-Louis e io sperimentiamo un’alba favolosa che inonda l’intero paesaggio di una luce giallastra. L’aria fresca ti fa bene in salita.

    Due ore dopo sentiamo i nostri studenti. Quindi sei ancora lì. E hanno imparato molto. Perché oggi sono già notevolmente più silenziosi. Nessuno ha più un lettore MP3. Nel caldo sole mattutino attraversiamo villaggi da sogno su sentieri forestali.

    Lo sfondo della città di Mondoñedo, che ora è di fronte a noi, è di una bellezza mozzafiato. Sono ancora qui su una piccola cresta. Poi sono circa due chilometri in discesa e di nuovo un po ‘in salita fino a Mondoñedo. La luce del primo mattino è ancora leggermente arancione e la città di fronte a me ha un bell’aspetto.

    Una piccola città chic, ancora completamente assonnata con un’enorme cattedrale. Romanico-gotico. Con una “nuova” facciata barocca. Voglio soffermarmi un po ‘qui. Di fronte alla cattedrale, Jean-Louis e io prendiamo un caffè, perché questa mattina siamo partiti senza il suo amato “ petit déjeuner ”. Ho riempito le mie scorte d’acqua nel water, perché le cose stanno andando in salita in questo momento.

    Davanti a noi ci sono ora 545 metri di quota “strade di campagna”. Paesaggio eccezionalmente bello. E per strada di campagna si intendono solo i resti di una vecchia stradina tortuosa, su cui praticamente non è rimasta una sola macchina. Presto Jean-Louis e io ci immergiamo di nuovo in un clima alpino. Fresco in salita, ma comunque fattibile. Devi solo avere acqua con te su questa tappa, perché non ci sarà un solo posto dove bere per i prossimi 16 chilometri. Devi davvero prestare attenzione a questo.

    St. James Way: Tutto qui sembra essere deserto.

    Quello che vediamo ora è romantico. Non ti è permesso parlare con i pochi residenti. Ma lo facciamo. E stiamo rompendo un tabù: parlare dei villaggi abbandonati. Qui, tra Mondoñedo e Lousada, si trova uno dei paesaggi più belli che si possano immaginare. Ma qui tutto è abbandonato da Dio. Antichi villaggi di pietra con case favolose sono rimasti orfani. Solo perché?

    Dopo la nostra conversazione, si potrebbe ipotizzare che queste proprietà idilliache “avrebbero potuto” essere acquistate da avidi politici dell’UE e dai loro complici. Dopo che i locali sono stati sfrattati, ovviamente. Se è quello che è successo. Si può presumere che i prezzi dei villaggi e delle case vuoti fossero allora zero. E si può presumere che i politici locali che ne erano a conoscenza avrebbero potuto spingere attivamente le persone a lasciare questi luoghi. Senti solo in questo modo.

    E potrebbe essere il caso che le proprietà dei gioielli che non sono state cedute volontariamente potrebbero essere state acquistate a buon mercato dagli attori e dai loro stessi uomini di paglia. Casualmente, proprio nel momento in cui la proprietà è caduta in mani strane, la costruzione dell’autostrada è iniziata con i fondi dell’UE sulle montagne. Che coincidenza! Appena abbastanza lontano da non disturbarti. Ma abbastanza vicino che all’improvviso la terra vale una fortuna.

    Ma non è tutto. L’UE avrebbe potuto spingersi anche oltre, ovviamente gli interessi erano grandissimi. Ora che il terreno è di proprietà di altri proprietari, dovrebbero ora esserci programmi di finanziamento estremamente generosi per il “restauro delle vecchie case in pietra”, che sono passati di mano.

    L’avidità mangia il cervello, anche in politica!

    In breve, la popolazione rurale potrebbe essere stata dichiarata stupida e cacciata. Quindi le proprietà sarebbero passate di mano per pochi soldi. E ora arriva il colpo di fortuna.

    Perverso. Ecco come potrebbe funzionare l’aumento del denaro nell’UE. Sotto i nuovi proprietari terrieri, ovviamente.

    Se credi alle conversazioni. Questo argomento varrebbe anche il suo libro e la sua tesi di dottorato (no plagio). Potresti fare ricerche infinite qui. E tu lo troverai. Garantita. Certamente non completamente al sicuro. I nomi che sono ora nel catasto sarebbero estremamente interessanti. Così come i prezzi di acquisto e il contesto per l’acquisto di immobili. E ovviamente il ruolo dell’UE.

    Ma questo si è riflesso solo una volta di sfuggita. Attualmente sono sul Camino de Santiago. Ma il motivo per cui, a dieci chilometri di distanza, anche le grondaie del nuovo sentiero siano piastrellate a mano nel miglior modo possibile con la pietra naturale più fine davanti ai nostri occhi rimane un mistero. Abbiamo visto i lavoratori con i nostri occhi, ma non capiscono inglese, spagnolo, francese, italiano o altro. E perché le parti in cemento dei sistemi di protezione antirumore sono state appositamente fuse con il rilievo di gigantesche capesante? Nemmeno noi possiamo pensare a niente per questo sfacciato cinismo. Una pomposa autostrada nobile in un aspetto giacobino kitsch. Finanziato: da noi?

    La nuova E70 percorre 686 chilometri attraverso la Spagna. Per centinaia di chilometri abbiamo potuto vedere con i nostri occhi quanto sia sontuoso e feudale l’edificio qui. I tunnel più costosi e moderni. E le strutture di ponti più vanagloriose e roboanti che abbia mai visto.

    Saltato in aria nel paesaggio!

    Un percorso che attraversa un intero paese, come se non fosse costato nulla. Qui in Germania non possiamo nemmeno più permetterci di riparare le buche. Ma qui accanto ai nostri piedi abbiamo un’impressione molto intensa di dove stanno andando i nostri soldi. E ripetutamente segni di sussidio vanagloriosi ci ricordano le somme che l’UE ha speso qua e là. Da far rizzare i capelli!

    Come ho detto, è solo un’opinione personale. Ma Jean-Louis la vede esattamente allo stesso modo.

    Anche senza sussidi raggiungeremo Abadín a 514 metri sopra lo zero. Per inciso, oggi è anche il primo giorno in cui non è piovuto nemmeno una volta. Dopo che ci siamo avvicinati a Santiago de Compostela entro circa 150 chilometri, i pellegrini sono un po ‘più frequenti. Molti hanno iniziato a Ribadeo. Ma “molto” è ovviamente relativo. Ogni tanto vedi qualcuno, mentre i primi giorni spesso non vedevo nessuno.

    Oggi abbiamo incontrato di nuovo il gruppo della scuola di spagnolo. E in qualche modo ora meritano il mio rispetto. Si sa anche il motivo per cui non li ho mai visti negli ostelli. Dormono ogni notte nel campo tendato, che la moglie e alcuni compagni trasportano in macchina. Ma va bene così e non contraddice affatto il mio pellegrinaggio. Tanto di cappello anche alla maestra, che è qui tutta sola con ben 30 giovani!

    Cammino di Santiago: diventa lento

    Oggi sono tutti molto calmi e deliberati. Corrono bene dietro al loro insegnante. La “classifica” tra i giovani e gli animali alfa sembra ora essere di nuovo chiaramente regolamentata. Nessuna traccia di sfrontatezza più. E soffrono tutti, ma stanno camminando in avanti. Dopotutto, hanno un veicolo di scorta con loro per bevande e cibo. Comprensibile in un tale gruppo.

    Ormai conoscete tutti me e Jean-Louis e fate il tifo per noi. Vogliono offrirci banane, pane e acqua dal veicolo di supporto. Ma il nostro orgoglio pellegrino lo proibisce. Dopotutto, ci portiamo l’acqua da soli, ma ci prendiamo un po ‘di tempo per chiacchierare.

    I miei occhiali da sole, che oggi volevo usare per la seconda volta, probabilmente non erano molto comodi nello zaino per giorni. Vengono alla luce solo le singole parti. Jean-Louis ride!

    Ma puoi farlo anche senza occhiali da sole. E qualcos’altro. Ora ho finalmente rinunciato al mio piano di continuare a scrivere cartoline ai bambini. Mi sento un pellegrino e non un turista.

    Il nuovo ostello ad Abadín è spazioso, pulito ed economico a cinque euro. Tuttavia, è anche progettato per flussi di pellegrini un po ‘più grandi. Quella notte ci sono una ventina di persone che la pensano allo stesso modo. La mentalità simile è una descrizione molto generosa. Le motivazioni dei singoli pellegrini sono ormai troppo diverse.

    Ci sono coppie sposate che vogliono fare insieme il Camino de Santiago da Ribadeo. E il primo giorno si rendono conto che non hanno più niente da dirsi. Tuttavia, altre coppie sembrano improvvisamente andare d’accordo meravigliosamente, come non accadeva da molto tempo. In generale, i pellegrini a breve termine sembrano sempre apparire in coppia.

    Poi ci imbattiamo in pellegrini che vanno avanti per sette giorni ogni anno e tornano al nuovo punto di partenza l’anno successivo. E ora ci sono molti pellegrini in mountain bike che potrebbero effettivamente essere a Santiago domani.

    Cosa, grazie a Dio, qui ancora non esiste: i pellegrini in autobus. Sul Camino Francés, i minibus mettono questo pellegrinaggio in vista di un ostello. Alcuni di loro qui in punta di piedi con i “tacchi alti” e ricevono un timbro da pellegrino. Ovviamente pernotteranno in un “hotel tutto compreso”. Ovviamente puoi arrivarci di nuovo in autobus.

    Anche una coppia russa ci ha “accompagnato” per due giorni. Senza il tuo bagaglio, una mappa del sito con pellicola termoretraibile, un fischietto giallo (?) E un dispositivo di navigazione. Ogni pochi chilometri c’era del cibo sul veicolo di supporto, compreso il caviale con lo champagne! E quando era troppo ripido per camminare, i due ci superavano con il veicolo di supporto, che era sempre pronto. Quindi ci è voluto sempre un po ‘prima di essere in grado di superarli di nuovo.

    Nell’ostello, i nuovi arrivati ​​sono ancora piuttosto nervosi prima delle prossime tappe. Molti si impegnano anche troppo. Non ho mai pianificato tappe di 40 chilometri da solo. Fondamentalmente, ho sempre camminato come mi sentivo.

    I primi giorni muscoli, tendini e articolazioni dovettero abituarsi allo sforzo. Le tappe tra 17 e 23 chilometri sono completamente sufficienti. Se nel tempo si verificano fasi più lunghe, è necessario tempo sufficiente per il recupero. Ad esempio, sotto forma di un percorso più breve il giorno successivo. Certo, pianifichi con gli ostelli. Ma mai davvero. Piuttosto, dai una rapida occhiata alla guida del pellegrino per vedere dove potresti passare la notte comodamente ovunque oggi. Tutto il resto verrà quindi mostrato.

    Arrivano anche coloro che vogliono percorrere il Camino un po ‘più lentamente.

    Quindi ci vogliono solo alcuni giorni in più. E che ruolo ha se arrivi a Santiago dopo 30, 35 o 40 giorni? Allora la strada è finita. Almeno se vuoi fermarti a Santiago. Niente di tutto questo importa. Il viaggio stesso è l’obiettivo. Non è una competizione. (Ovviamente sono incluse piccole eccezioni per divertimento).

    Ogni giorno è bello arrivare esausti e stanchi. Ma non del tutto esausto e fatto. Spesso all’inizio mi sdraiavo per un’ora dopo essere arrivato in un ostello. Dopo la doccia. I pellegrini che dormono alle 17 non sono rari.

    L’igiene personale alla fine della giornata è sempre stata la più importante per me. Massaggiare i piedi, applicare il discorso dei cervi. Se possibile, lava e asciuga i vestiti. Ovviamente devi abituarti al fatto che nulla è veramente pulito. E anche tu suda. Ma qui sul sentiero costiero (compreso il sentiero nord) a volte trovavo persino una lavatrice. C’era quasi sempre un lavandino e acqua calda. Il sapone di cagliata è l’ideale. Non sgrassa la pelle e gli indumenti così radicalmente come shampoo e detergenti per la doccia. E può anche essere completamente lavato di nuovo. Non è così facile con gli shampoo. E questo a sua volta è scomodo se la doccia non funziona più senza preavviso.

    Cammino di Santiago: non ho perso l’attrezzatura professionale.

    La prossima volta avrei avuto le scarpe giuste fin dall’inizio. Bene. E avrei un copri zaino, non un sacco della spazzatura. Tuttavia, spesso mi aiuta a ottenere un pezzo di pane o una mela. Gratuito.

    Vorrei anche fare di nuovo a meno dei bastoncini e del sacco a pelo. E opterei di nuovo per lo zaino più piccolo possibile in qualsiasi momento. Forse con qualche tasca esterna in più. E farei di nuovo il viaggio da solo per vedere cosa succede.

    Questi erano tutti i miei ultimi pensieri prima di addormentarmi. Estremamente felice e molto soddisfatto. I miei motivi del Cammino di Santiago per la tua maglietta

    Kuestenweg espanol excerpt:

    En el Camino del Norte por las montañas hasta Gontán

    Camino de Santiago Día 27:34 km, unos 1.200 metros de altitud. Vía Mondoñedo y por pueblos abandonados.

    La ruta de hoy es un buen recorrido de montaña que se extiende a lo largo de 34 kilómetros (incluyendo desvíos por el camino que fue arrasado). El maravilloso paisaje es tan variado que no siento la diferencia de altitud como un trabajo duro y ahora me estoy dirigiendo lenta pero seguramente hacia Santiago.

    Inmediatamente después del albergue, me recibe un cartel que dice “Camino del Norte”. Y está a punto de ir cuesta arriba. En la ligera niebla, Jean-Louis y yo experimentamos un fabuloso amanecer que baña todo el paisaje con una luz amarillenta. El aire fresco es bueno para subir cuestas.

    Dos horas después escuchamos a nuestros estudiantes. Entonces sigues ahí. Y han aprendido mucho. Porque hoy ya son bastante más silenciosos. Ya nadie con un reproductor MP3. Bajo el cálido sol de la mañana, atravesamos pueblos de ensueño en senderos forestales.

    El telón de fondo del pueblo de Mondoñedo, que ahora está frente a nosotros, es de una belleza impresionante. Todavía estoy parado aquí en una pequeña cresta. Luego son unos dos kilómetros cuesta abajo y de nuevo un poco cuesta arriba hasta Mondoñedo. La luz de la mañana todavía es ligeramente anaranjada y la ciudad frente a mí se ve genial.

    Una pequeña ciudad elegante, todavía profundamente dormida con una enorme catedral. Románico-Gótico. Con una “nueva” fachada barroca. Quiero quedarme un poco aquí. Frente a la catedral, Jean-Louis y yo tomamos un café, porque esta mañana empezamos sin su querido “ petit déjeuner ”. Llené mis suministros de agua en el inodoro, porque las cosas van cuesta arriba en este momento.

    Delante de nosotros hay ahora 545 metros de altitud “caminos rurales” – pase. Paisaje excepcionalmente hermoso. Y por carretera rural solo se entienden los restos de una vieja y tortuosa callecita, en la que prácticamente no queda un solo automóvil. Pronto Jean-Louis y yo nos sumergimos de nuevo en un clima alpino. Fresco cuesta arriba, pero aún factible. Solo tienes que tener agua contigo en esta etapa, porque no habrá ni un solo lugar para beber en los próximos 16 kilómetros. Realmente tienes que prestar atención a eso.

    Camino de Santiago: Todo parece estar desierto aquí arriba.

    Lo que vemos ahora es romántico. No se le permite hablar con los pocos residentes. Pero lo hacemos. Y estamos rompiendo un tabú: hablar de los pueblos abandonados. Aquí, entre Mondoñedo y Lousada, se encuentra uno de los paisajes más bellos que puedas imaginar. Pero todo está abandonado por Dios aquí. Los antiguos pueblos de piedra con fabulosas casas quedan huérfanos. ¿Solo porque?

    Después de nuestra conversación, se podría especular que estas propiedades idílicas “podrían” haber sido compradas por políticos codiciosos de la UE y sus cómplices. Después de que los locales fueran desalojados, por supuesto. Si eso es lo que pasó. Se puede suponer que los precios de las aldeas y casas vacías eran entonces cero. Y se puede asumir que los políticos locales que lo sabían podrían haber impulsado activamente a la gente a abandonar estos lugares. Solo escuchas de esa manera.

    Y podría darse el caso de que las propiedades de las joyas que no se entregaron voluntariamente podrían haber sido compradas a bajo precio por los actores y sus propios hombres de paja. Casualmente, en el mismo momento en que la propiedad cayó en manos extrañas, se inició la construcción de la autopista con fondos de la UE en las montañas. ¡Qué casualidad! Lo suficientemente lejos para que no te moleste. Pero lo suficientemente cerca como para que la tierra de repente valga una fortuna.

    Pero eso no es todo. La UE podría haber ido aún más lejos, obviamente los intereses eran tan grandes. Ahora que la tierra es propiedad de otros propietarios, debería haber programas de financiación extremadamente generosos para la “restauración de las antiguas casas de piedra”, que han cambiado de manos.

    La codicia se come el cerebro, ¡también en política!

    En resumen, la población rural puede haber sido declarada estúpida y expulsada. Entonces las propiedades habrían cambiado de manos por poco dinero. Y ahora viene la ganancia inesperada.

    Perverso. Así es como podría funcionar el aumento de dinero en la UE. Bajo nuevos propietarios, por supuesto.

    Si crees en las conversaciones. Este tema también valdría su propio libro y tesis doctoral (sin plagio). Podrías hacer una investigación interminable aquí. Y lo encontraría. Garantizado. Ciertamente no es completamente seguro. Los nombres que ahora están en el registro de la propiedad serían sumamente interesantes. Así como los precios de compra y los antecedentes de compra de inmuebles. Y, por supuesto, el papel de la UE.

    Pero eso solo se reflejó una vez de pasada. Actualmente estoy en el Camino de Santiago. Pero sigue siendo un misterio por qué diez kilómetros más allá, incluso las cunetas del nuevo camino están revestidas a mano de la mejor manera posible con la piedra natural más fina frente a nuestros ojos. Vimos a los trabajadores con nuestros propios ojos, pero ellos no entienden inglés, español, francés, italiano ni nada más. ¿Y por qué las partes de hormigón de los sistemas de protección acústica se fundieron especialmente con el relieve de vieiras gigantes? Tampoco podemos pensar en nada para este cinismo descarado. Una autobahn noble pomposa con un look jacobeo kitsch. Financiado: ¿de nosotros?

    El nuevo E70 recorre 686 kilómetros por España. Durante cientos de kilómetros hemos podido ver con nuestros propios ojos lo feudal y lujoso que es la construcción aquí. Los túneles más caros y modernos. Y las estructuras de puentes más jactanciosas y grandilocuentes que he visto.

    ¡Volado en el paisaje!

    Una ruta que recorre todo un país, como si no costara nada. Aquí en Alemania ni siquiera podemos permitirnos reparar los baches. Pero aquí, junto a nuestros pies, tenemos una impresión muy intensa de hacia dónde va nuestro dinero. Y una y otra vez los carteles de subvenciones jactanciosas nos recuerdan las sumas que la UE ha gastado aquí y allá. ¡Espeluznante!

    Como dije, todo es solo una opinión personal. Pero Jean-Louis lo ve exactamente de la misma manera.

    Incluso sin subvenciones, llegaremos a Abadín a 514 metros sobre cero. Por cierto, hoy también es el primer día en el que no ha llovido ni una vez. Después de habernos acercado a Santiago de Compostela en unos 150 kilómetros, los peregrinos son un poco más frecuentes. Muchos empezaron en Ribadeo. Pero “mucho” es por supuesto relativo. Solo ves a alguien de vez en cuando, mientras que los primeros días a menudo no veía a nadie.

    Hoy volvimos a encontrarnos con el grupo de la escuela española. Y de alguna manera ahora merecen mi respeto. Ahora también se conoce la razón por la que nunca los vi en los albergues. Duermen en el campamento de tiendas todas las noches, que la esposa y algunos compañeros transportan en automóvil. Pero eso está bien y no contradice mi peregrinaje en absoluto. También me quito el sombrero ante la profesora, que está aquí sola con unos buenos 30 jóvenes.

    Camino de Santiago: hazte lento

    Hoy todos están muy tranquilos y deliberados. Corren bien detrás de su maestro. La “clasificación” entre los jóvenes y los animales alfa parece ahora estar claramente regulada de nuevo. Ya no hay rastro de arrogancia. Y todos tienen dolor, pero están caminando hacia adelante. Después de todo, tienen un vehículo de escolta con ellos para bebidas y comida. Comprensible en un grupo así.

    Todos ustedes ya nos conocen a Jean-Louis ya mí y nos animan. Quieren ofrecernos plátanos, pan y agua del vehículo de apoyo. Pero nuestro orgullo de peregrino lo prohíbe. Después de todo, transportamos nuestra propia agua, pero nos tomamos un poco de tiempo para charlar.

    Mis gafas de sol, que quería usar por segunda vez hoy, probablemente no fueron muy convenientes en mi mochila durante días. Solo salen a la luz las partes individuales. ¡Jean-Louis se ríe!

    Pero también puedes hacerlo sin gafas de sol. Y algo más. Ahora finalmente he renunciado a mi plan de seguir escribiendo postales a los niños. Me siento peregrino y no turista.

    El nuevo albergue en Abadín es espacioso, limpio y barato a cinco euros. Sin embargo, también está diseñado para corrientes de peregrinos algo más grandes. Esa noche hay una veintena de personas de ideas afines. Por lo que de ideas afines es una descripción muy generosa. Los motivos de los peregrinos individuales son ahora demasiado diferentes.

    Hay matrimonios que quieren hacer juntos el Camino de Santiago desde Ribadeo. Y desde el primer día se dan cuenta de que no tienen nada más que decirse. Sin embargo, otras parejas de repente parecen llevarse maravillosamente, como no lo han hecho en mucho tiempo. En general, los peregrinos de corta estancia siempre parecen aparecer en parejas.

    Luego nos encontramos con peregrinos que continúan durante siete días cada año y regresan al nuevo punto de partida el próximo año. Y ahora hay muchos peregrinos en bicicleta de montaña que podrían estar mañana en Santiago.

    Lo que, gracias a Dios, todavía no existe aquí: los peregrinos en autobús. En el Camino Francés, los minibuses dejan esta peregrinación a la vista de un albergue. Algunos de ellos aquí andan de puntillas con “tacones altos” y obtienen un sello de peregrino. Por supuesto, pasan la noche en un “hotel todo incluido”. Por supuesto que se puede llegar de nuevo en autobús.

    Una pareja rusa también nos “acompañó” durante dos días. Sin su propio equipaje, un mapa del sitio envuelto en plástico, un silbato amarillo (?) Y un dispositivo de navegación. Cada pocos kilómetros había comida en el vehículo de apoyo, ¡incluido caviar con champán! Y cuando era demasiado empinado para caminar, los dos pasaron junto a nosotros en el vehículo de apoyo, que siempre estaba listo. Así que siempre tardamos un poco en volver a adelantarnos.

    En el albergue, los recién llegados todavía están bastante nerviosos antes de sus próximas etapas. Muchos también emprenden demasiado. Yo nunca planifiqué etapas de 40 kilómetros. Básicamente, siempre caminé como me sentía.

    Los primeros días los músculos, tendones y articulaciones tuvieron que acostumbrarse a la tensión. Las etapas entre 17 y 23 kilómetros son completamente suficientes. Si surgen etapas más largas con el tiempo, entonces necesita suficiente tiempo para la recuperación. Por ejemplo, en forma de ruta más corta al día siguiente. Seguro, planeas con los albergues. Pero nunca realmente. Más bien, eche un vistazo rápido a la guía del peregrino para ver dónde podría quedarse cómodamente hoy. Todo lo demás se mostrará entonces.

    También llegan los que quieren hacer el Camino un poco más despacio.

    Entonces solo tomará unos días más. ¿Y qué papel juega si llegas a Santiago después de 30, 35 o 40 días? Entonces el camino ha terminado. Al menos si quieres hacer escala en Santiago. Nada de eso importa. El viaje en sí es el objetivo. No es una competencia. (Por supuesto, se incluyen pequeñas excepciones por diversión).

    Todos los días es agradable llegar agotado y cansado. Pero no totalmente agotado y hecho. A menudo, al principio, me acostaba durante una hora después de llegar a un albergue. Despues de ducharse. Los peregrinos que duermen a las 5 p.m. no son infrecuentes.

    La higiene personal al final del día siempre ha sido lo más importante para mí. Masajea los pies, aplica la charla de los ciervos. Si es posible, lave y seque la ropa. Por supuesto, tienes que acostumbrarte al hecho de que nada está realmente limpio. Y que tú también sudas. Pero aquí en el camino de la costa (incluido el camino del norte) a veces incluso encontré una lavadora. Casi siempre había fregadero y agua caliente. El jabón de cuajada es ideal. No desengrasa la piel y la ropa de forma tan radical como los champús y detergentes de ducha. Y también se puede lavar completamente nuevamente. Esto no es tan fácil con los champús. Y eso, a su vez, no es divertido si la ducha ya no funciona sin previo aviso.

    Camino de Santiago: no perdí equipamiento profesional.

    La próxima vez tendría los zapatos adecuados desde el principio. Bien. Y tendría una funda de mochila, no una bolsa de basura. Sin embargo, a menudo me ayuda conseguir un trozo de pan o una manzana. Gratis.

    También me las arreglaría sin palos y sin saco de dormir. Y volvería a optar por la mochila más pequeña posible en cualquier momento. Quizás con algunos bolsillos exteriores más. Y volvería a hacer el viaje solo para ver qué pasa.

    Estos fueron mis últimos pensamientos antes de quedarme dormido. Extremadamente feliz y muy satisfecho.